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Deutsch-französische Beziehung ist Basis Europäischer Freundschaft

Siegen, 21.01.2011

Zum Jahrestag des deutsch-französischen „Elysée-Vertrags" vom 22. Januar 1963 erklärt Volkmar Klein, Bundestagsabgeordneter für Siegen-Wittgenstein:

„Der Elysée-Vertrag hat eine Ära beispielloser Partnerschaft von Frankreich und Deutschland eingeleitet. Aus Feinden sind Freunde geworden und den Grundstein dafür haben heute vor 48 Jahren Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle gelegt. Mit ihren Unterschriften haben die beiden europäischen Visionäre ein einzigartiges Friedensprojekt auf den Weg gebracht, das tiefe Wunden verheilen ließ und Millionen Menschen Frieden und Stabilität gebracht hat. Diese Freundschaft wird auch in Siegen-Wittgenstein gelebt. Dafür stehen die Städtepartnerschaften von Bad Laasphe nach Chateauneuf-sur-Loire, von Erndtebrück nach Bergues und von Netphen nach Quievy. Wirklich begeisternd ist die gemeinsame Arbeit Siegerländer Reservisten mit französischen Freunden am Hartmannsweilerkopf: Seit Jahrzehnten trifft man sich regelmäßig dort auf den früheren Schlachtfelden im Elsass, und gemeinsam Plätze der Erinnerung, des Gedenkens und der Mahnung zu schaffen und zu pflegen. Angesichts des historischen Erbes zeugt diese Freundschaft von besonderem Verständnis und Tiefe in unseren deutsch-französischen Beziehungen.

Deutsch-französische Beziehung ist Basis Europäischer Freundschaft
Foto: Gerd Altmann / pixelio.de

Deutschland und Frankreich sind zum Motor der Europäischen Union geworden, von der wir in vielfältiger Weise profitieren. Die damals festgeschriebene Zusammenarbeit macht den Elysée-Vertrag aktueller denn je. In Zeiten von spekulativen Attacken auf unsere Währung, von terroristischen Bedrohungen auf unseren Lebensalltag oder von globaler Konkurrenz wird deutlich: Europa und die deutsch-französische Freundschaft geben uns Stabilität und Sicherheit.

Hiervon profitieren wir in Nordrhein-Westfalen. Frankreich stellt für unser Land nach den Niederlanden den wichtigsten Handelspartner dar. Hinter allen politischen Errungenschaften und erfolgreichen Wirtschaftsbeziehungen stecken immer auch Menschen mit Befindlichkeiten. Daher ist es wichtig, die Kultur und Mentalität des Nachbarn zu kennen. Für den Arbeitsmarkt sind französische Sprachkenntnisse nach wie vor ein Wettbewerbsvorteil. Vor diesem Hintergrund kann man nur die Schulen und Lehrer auf beiden Seiten ermutigen, entsprechend zu werben und die Schüler für die jeweilige Fremdsprache und Austauschprogramme zu begeistern. Die Euphorie hierzu hat leider nachgelassen. Hierunter leiden zusehends die Jahrzehnte alten Austauschprogramme der Schulen.

Das hat negative Auswirkungen auf die vielfältigen deutsch-französischen Partnerschaften. Die Vielzahl an grenzüberschreitenden Freundschaften unter Sportvereinen, Schulen, Städten und Dörfern, aus denen sich private Beziehungen entwickelt haben, drohen einzuschlafen. Die deutsch-französischen Verbindungen sind wichtig; nicht zuletzt, um dem Elysée-Vertrag gerecht zu werden, der zum vierzigsten Jubiläum bestätigt und erweitert wurde. Zudem machen binationale Freundschaften erlebbar, dass Europa nicht nur in der großen Politik, sondern auch im Kleinen vor der Haustür stattfindet.

In einer gewachsenen und vielfältiger gewordenen Europäischen Union brauchen wir Engagement für das deutsch-französische Verständnis. Denn eines ist sicher: Ohne die Partner Deutschland und Frankreich ginge es nicht. Wir können heute mehr denn je stolz auf unsere Freundschaft sein. Nur müssen Freundschaften auch gepflegt werden. Dieses stellt die Verantwortung und Herausforderung für neue Generationen an Europäern dar."