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Christenverfolgung

SIEGEN-NETPHEN

Zu mehr Bürgerengagement von Christen in Deutschland für verfolgte Christen weltweit hat der Vorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises (EAK) der CDU in Nordrhein-Westfalen, Volkmar Klein (Siegen) aufgerufen. Auf einer Veranstaltung des EAK und des Christlichen Medienverbundes KEP (Wetzlar) am 15. September in Siegen-Netphen sagte Klein: "Jeder einzelne Christ kann ein Signalgeber für Politiker und Journalisten sein." Die Veranstaltung mit 180 Teilnehmern stand unter dem Thema „Christen fordern: Christenverfolgung muss auf die politische und publizistische Tagesordnung".

Religionsfreiheit
Bild: Margot Kessler / pixelio.de

EAK-Vorsitzender: „Christen müssen Flagge zeigen"

So würden Informationen über verfolgte Christen an Politiker vor Ort oder auf Bundesebene, Unterschriftenaktionen und Leserbriefe in Medien zeigen, dass das Thema gesellschaftlich bewegt. Das Engagement jedes Einzelnen kann dazu führen, dass Christenverfolgung nicht allein ein Thema für Hilfswerke oder Menschenrechtsorganisationen bleibt, sondern auf die politische und publizistische Agenda gehört. Der CDU-Politiker forderte dazu auf, Abgeordnete aktiv zu unterstützen. "Politiker müssen von Christen begleitet werden. Sie können damit deutlich machen, dass es ihnen nicht egal ist, wenn andere Christen verhaftet, gefoltert oder getötet werden." Von Unternehmern und Politikern auf Auslandsreisen forderte Klein, ein klares Bekenntnis zu christlichen Werten. Verstöße gegen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit dürften nicht zu Gunsten von wirtschaftlichen Interessen ausgeklammert oder verschwiegen werden. "Mit einem klaren Bekenntnis zum Christentum müssen wir im In- und Ausland mutig Flagge zeigen. Wir dürfen nicht schweigen, wo wir einschreiten müssen."

Open Doors: Größte Christenverfolgung aller Zeiten

Rund 100 Millionen Christen werden weltweit aufgrund ihres Glaubens verfolgt. Diese ernüchternden Zahlen präsentierte der Leiter des überkonfessionellen Hilfswerkes Open Doors in Deutschland (Kelkheim bei Frankfurt am Main), Markus Rode. "Derzeit erleben wir die größte Christenverfolgung aller Zeiten. Doch es reicht nicht, nur über verfolgte Christen zu sprechen. Wir müssen vor allem mit ihnen sprechen, um ihnen effektiv dabei zu helfen, in ihrer Heimat trotz Verfolgung weiter als Gemeinde Jesu existieren zu können", appellierte Rode. Seit über 50 Jahren unterstützt das Hilfswerk verfolgte Christen mit Bibeln, Schulungen, Hilfe-zur-Selbsthilfe, Gebetskampagnen und einer breiten Öffentlichkeitsarbeit in der sogenannten freien Welt. Rode warnte Kirchenrepräsentanten aus Deutschland auf Auslandsreisen etwa nach Nordkorea den offiziellen staatlichen Darstellungen hinsichtlich der Religionsfreiheit zu glauben und sich verblenden zu lassen.

Die mindestens 200.000 Christen im Land versammeln sich nur im Untergrund in kleinen Hausgemeinden. Kirchliches Leben existiert nicht, berichten einheimische Christen dem Hilfswerk. Daher seien nordkoreanische Kirchenvertreter „Schauspieler", die Auslandsgästen mit Scheingottesdiensten in Propagandakirchen in der Hauptstadt Pjöngjang Religionsfreiheit „vortäuschen". Tatsächlich sitzen rund 70.000 Christen in Straf- und Arbeitslagern ein. Wie kein anderes Land will das Regime unter Kim Jong-Il das Christentum im Land ausrotten. Rode führte auch Länder wie China oder den Iran an, wo die offizielle Darstellung von Religionsfreiheit nicht mit der Realität übereinstimme. So riskiere ein Muslim, der im Iran Christ wird, für seinen Religionswechsel sein Leben oder seine Freiheit.

Der Abfall vom Islam werde nach islamischem Recht (Scharia) wie ein Verbrechen geahndet. Ehemaligen Muslimen drohe die Todesstrafe. Unterschriftenaktionen an politisch Verantwortliche in diesen Staaten seien daher ein wichtiges Instrument, sich von Deutschland aus aktiv für den Schutz und die Freilassung von religiösen Gefangenen einzusetzen. Rode schilderte den Fall des vor fünf Jahren im Iran inhaftierten ehemaligen Muslims Hamid Pourmand. Internationale Proteste und Unterschriftenaktionen hätten nach Aussagen des Gefangenen zu Hafterleichterungen und Schutz vor Folter geführt. 2006 wurde er überraschend ohne Angabe von Gründen entlassen. Internationales Interesse könne dazuführen, so Rode, dass Regierungen dem Druck nachgeben und einlenken, um einen Ansehensverlust im Ausland zu vermeiden.

KEP-Vorsitzender: „Medien sind die 1. Macht im Staat"

Der Vorsitzende des Christlichen Medienverbundes KEP, Wolfgang Baake (Wetzlar), schlug vor, konkrete Fälle von Christenverfolgung bereits am Wohnort an Abgeordnete oder lokale Medien weiterzugeben. Baake verwies auf den Fall zweier derzeit im Iran inhaftierter Frauen. Nachdem er darüber eine große, deutsche Boulevardzeitung informierte, berichtete das Blatt über das Schicksal der Frauen. "Jeder von uns hat die Möglichkeit, das Thema Christenverfolgung medial wie politisch auf die Agenda zu bringen", so Baake, „Medien sind oft die erste Macht im Staat. Wenn sich Christen in Deutschland für verfolgte Christen stark machen, wird das Thema auch für Journalisten und Volksvertreter brisant. Medien zeigen Politikern, was die Gesellschaft bewegt. "Wir sind die Hände und Füße der Verfolgten, geben ihnen eine Stimme und treten für sie ein."

Autorin: Romy Schneider, Köln